Bloggen als Kulturtechnik ist zwar verhältnismäßig neu, ist aber im Kern nichts anderes als das, was die Chronisten schon seit Jahrhunderten tun. Dabei beschränken sich die meisten Blogger darauf, anderer Leute Inhalte umzuverpacken, den Auswurf der Ablenkungsindustrie zu kommentieren oder kleine amüsante Bonmots aneinanderzureihen, die für eine Sekunde unterhalten und direkt wieder vergessen werden. Nach mehr als 20 Jahren online finde ich das uninteressant – für den Leser wie für den Autor. Auch das ist ein Grund, warum nicht nur ich das Bloggen für mehr als zehn Jahre an den Nagel gehangen habe.
blog fu ist im Gegensatz zum Zeitgeist ein Niedrigfrequenz-Blog, das den Gedanken der Chronik wieder aufnimmt. Es geht nicht darum, den in ein paar Tagen wieder vergessenen Newsbite zu kommentieren, sondern dem Grundsätzlichen nachzuspüren. Die Kunst des Schreibens in den Dienst des Inhaltes zu stellen, nicht in den Dienst der Ablenkung, der Geschwindigkeit oder des Herdentriebes.
Klingt elitär? Ist es nicht. Es ist vor allem eine Herausforderung an den Leser, sich den neuen Lesegewohnheiten zu entziehen und den Geist mehr als 30 Sekunden einer Sache zu widmen. Ungewohnt, ich weiß. Aber lohnenswert, wie ich glaube.
blog fu ist nicht als Ein-Mann-Show gedacht, sondern soll Autoren zusammenbringen, die gerne ihr blog fu in diesem Umfeld praktizieren und verfeinern möchten. Wenn Du dabei sein möchtest, schick eine E-Mail an autoren@blog-fu.de.